Oldenburg, Kommunalwahl 2011: Wenn der Oberbürgermeister und Parteien träumen…
Gestern konnte man in der Sonntagszeitung Oldenburg folgendes lesen:
Wende bei Mietwohnungen – Markt reagiert – Mehr bezahlbarer Wohnraum
Die Lage auf dem Wohnungsmarkt für bezahlbare Mietwohnungen zeigt eine positive Entwicklung. Seit 2007 ist ein Umschwung erkennbar. Der Markt reagiert auf die gestiegene Nachfrage nach Geschosswohnungen. Dies stellten das Stadtplanungsamt und die Statistikstelle der Stadt Oldenburg anhand der Genehmigungen und Baufertigstellungen der letzten Jahre fest. Dadurch entsteht jährlich mehr bezahlbarer Wohnraum für Menschen in Oldenburg als vor der Trendwende 2007.
Betrachtet man das Verhältnis von Baufertigstellungen im Geschosswohnungsbau und von Ein-und Zwei-Familienhäusern so zeigt sich eine deutliche Entwicklung:
Zwischen 2000 und 2006 wurden nur ca. 25 Prozent Geschosswohnungen fertig gestellt, demgegenüber etwas 75 Prozent Wohnungen in Ein-und Zwei-Familienhäusern.
2007 trat jedoch eine Trendwende ein: In den letzten vier Jahren haben sich die Baufertigstellungen auf etwa 40 Prozent erhöht. Tendenz steigend. Die aktuell eingereichten Anträge zeigen eindeutig, dass der Geschosswohnungsbau weiter an Fahrt aufnimmt.
Oberbürgermeister Gerd Schwandner freut sich über die positive Zwischenbilanz.
Das aber die Mieten in Oldenburg seit 2006 um 14 Prozent gestiegen sind, davon wird in diesem Bericht nicht ein Wort verloren.
Und auch nicht darüber, für welche Menschen es sich bei Wohnungen in den Neubauten um bezahlbaren Wohnraum handeln soll, jemand der vielleicht zwischen 3000 und 5000 Euro im Monat Einkommen erzielt, dürfte es verständlicher Weise wesentlich leichter haben als beispielsweise Menschen die auf staatliche Transferleistungen angewiesen sind oder auch jüngere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und vielleicht auch noch mit Kindern, die noch keine so traumhaften Einkommen erzielen.
Hierzu ist doch zu folgenden Fragen vom Oberbürgermeister der Stadt Oldenburg eine Analyse in Auftrag zu geben um z.B. folgende Fragen zu klären:
1. Wie hat sich seit 2006 der Mietpreis pro Quadratmeter geändert?
2. Wie hat sich die Wohnraumverteilung nach Größe pro Wohn-Einheit geändert?
3. Wie hat sich das Lohneinkommen in Oldenburg verändert?
4. Wie hat sich der gesamte Wohnbedarf für HartzIV-und sonstige Transferempfänger verändert?
5. Wie hat sich der Mietzuschuss geändert?
6. Wie hat sich die Zahlung von Miete für die Stadt verändert?
7. Wievielt Räumungsklagen hat es in Oldenburg 2007 gegeben und wie viele heute?
8. Wie viele junge Menschen sind heute, 2011 noch von Obdachlosigkeit bedroht? 2010 waren es bereits über 100 Personen..
9. Wie viele Wohnungen werden in den verschieden Stadtteilen für Asylbewerber bereit gehalten oder plant die Stadt für diese Menschen eine weitere zentrale Unterbringung, vielleicht auf dem ehemaligen Gelände des Fliegerhorstes?
10. Sollte dies geplant sein, wie verhalten sich die Anwohner hierzu und sind sie mit einer weiteren zentralisierten Unterbringung von Flüchtlingen überhaupt einverstanden oder zwingt man sie einfach es hin zu nehmen?
Wenn der Oberbürgermeister sich hierzu über eine positive Entwicklung bezüglich der Lösungen freuen könnte, dann könnten vielleicht alle Oldenburgerinnen und Oldenburger sich mit freuen, so tun es wohl nur noch die im Rat vertretenen Parteien, die auch anscheinend überhaupt keine gründliche Analyse zu diesen Problemen fordern?
Dann kann es nur wie folgt in der Überschrift beschrieben bleiben:
Wenn der Oberbürgermeister und Parteien träumen…
Mit freundlichen Grüßen
Hans-Dieter Wege, parteilos und unabhängiger Kandidat im Wahlbereich III in Oldenburg